Freiwilligendienste in Israel
Der „Andere Dienst“ im Ausland
Du überlegst den Bundesfreiwilligendienst zu leisten? Dann überleg doch mal, ob Du nicht den "Anderen Dienst im Ausland" in Israel machen willst. Der Bundesfreiwilligendienst kann nicht im Ausland geleistet werden, dafür bietet der ADiA diese Möglichkeit. Du hast die Chance Land und Leute kennen zu lernen und dabei auch noch anderen zu Helfen. Ob in der Altenpflege, in Kinderheimen oder Dialogeinrichtungen, es gibt eine Menge Möglichkeiten, den ADiA abzuleisten.
Für den ADiA gelten sehr strenge formale Bestimmungen. Es ist relativ genau festgelegt, welche Tätigkeiten Du ausführen darfst und welche nicht. Die Länge des Dienstes hängt vom jeweiligen Träger ab. Sie beträgt mindestens 8 Monate, kann vom Träger aber vertraglich höher angesetzt werden. Ein Wechsel der ADiA-Stelle ist im Allgemeinen nicht vorgesehen. Bevor Ihr euch für einen Auslandsdienst entscheidet, solltet ihr euch bei eurem Zuständigen Beamten im Amt für den Bundesfreiwilligendienst informieren, wie die geltenden Regelungen bei vorzeitigem Abbruch des Aufenthalts lauten. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass zwei Monate der geleisteten Zeit nicht berechnet werden und der Rest der Dienstzeit in Deutschland abgegolten werden muss. Es gilt, dass jeder Dienstleistende im Ausland Unterkunft und Essen plus Taschengeld, was z.Zt. um die €150 beträgt, erhält. Manche Träger beteiligen sich auch an den Flugkosten und der Auslandskrankenversicherung – meist ist dies jedoch Verhandlungssache. Vom Beit Ruthenberg und anderen Einrichtungen werden für Volontäre mehrmals im Jahr Seminare angeboten, die meistens über 2 Tage gehen und verschiedene Themen zu Land, Leuten, Geschichte und Politik umfassen. Obwohl diese Seminare nicht Pflicht sind, empfehlen wir euch, sie zu besuchen, da sie unglaublich spannend sind und euch die Möglichkeit geben, mit anderen deutschen Volontäre zusammenzukommen und euch auszutauschen.
Mehr Infos zum „ADiA“ gibt es hier.
Freiwilliges soziales Jahr (FSJ)
http://www.bundes-freiwilligendienst.de/ausland/freiwilliges-soziales-jahr-im-ausland-fsj.html
Kindergeld
Krankenversicherung
Einreisebestimmungen
Als Deutsche/r musst du das Visum für Israel nicht im Voraus beantragen. Du erhältst bei der Einreise ein drei Monate gültiges Touristenvisum, das Du dann vor Ort verlängerst. Bei Fragen stehen Dir die Betreuer an Deinem Einsatzort zur Verfügung. WICHTIG: Dein Pass muss bei der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein!!! Bei längeren Aufenthalten, noch mindestens 6 Monate über den vermutlichen Abreisetag hinaus. Reisen in die West Bank und den Gazastreifen sind möglich, können aber mit Schwierigkeiten verbunden sein (temporäre Sperrung der Checkpoints, fehlender Versicherungsschutz für Leihwagen...). Sollte Dein Reisepass Visa arabischer Länder enthalten, kann es zu verschärften Sicherheitskontrollen bei der Ein- bzw. Ausreise kommen. Reisen von Israel nach Jordanien und Ägypten sind möglich. Allerdings solltest Du sie kurz vor Ablauf Deines Touristenvisums oder ans Ende Deiner Zeit in Israel legen. Dein Visum verliert bei der Ausreise seine Gültigkeit und bei der Einreise nach Israel kann es Dir passieren, dass Dein neues Touristenvisum nur für einen Monat gültig ist und Du noch einmal in Israel ein Visum beantragen musst.
Weitere Informationen findest Du auf den Seiten des Auswärtigen Amtes
und der israelischen Botschaft in Berlin:
http://embassies.gov.il/berlin/ConsularServices/Pages/consular-services.aspx
Am Flughafen in Deutschland, eventuell auch noch mal in Israel, wird es eine Sicherheitsbefragung geben. Wichtig ist, dass Du auf die Frage nach dem Anlass Deiner Reise angibst, dass Du Volunteer bist. Auf gar keinen Fall solltest Du sagen, dass Du irgendwo arbeiten wirst, da Du dafür eine Arbeitserlaubnis bräuchtest. Außerdem ist es sehr hilfreich, wenn Du einen Brief oder eine e-mail Deiner Einrichtung in Israel dabei hast, aus der hervorgeht, von wann bis wann Du dort sein wirst, und in der eine Kontaktperson mit Telefonnummer in Israel angegeben ist. Falls sich das nicht sowieso aus dem Kontakt schon ergeben hat, kannst Du einfach bei der Einrichtung in Israel nachfragen. Man kennt das dort schon.
Links
Israelweb – Israel für Einsteiger
http://www.klartexxt.de/israel/index.htm
Eine sehr umfangreiche und informative Seite des Hamburger DIG-Jugendforums.
Bundesamt für den Zivildienst
Homepage der Israelischen Botschaft in Berlin
http://embassies.gov.il/berlin/Pages/default.aspx
Infos zum Bundesfreiwilligendienst
www.bundes-freiwilligendienst.de
Seite für Volontäre
http://www.euwaweu.blogspot.com/
Weiter Infos und Kontakte :
http://www.digberlin.de/dig/wp-content/uploads/2009/11/Infoheft_Freiwilligendienst_Israel_DIG_JUFO.pdf
Unterkunft
Jerusalem
Petra Hostel
Ranzig, aber Kult. Liegt sehr zentral in der Altstadt von Jerusalem direkt am Jaffa Gate.
Austrian Hospice (Altstadt)
Für etwas gehobenere Ansprüche und Elternbesuche. Die Aussicht vom Dach ist zumindest einen Besuch wert.
Via Dolorosa 37
POBox 19600
91194 Jerusalem
Tel.: 00972 / 2 / 627 14 63
Fax: 00972 / 2 / 627 14 72
E-Mail Büro: office@austrianhospice.com
www.austrianhospice.com
Lutherisches Hospiz (Altstadt)
St. Mark’s Road
POBox 14051
Jerusalem 91140
Tel.: 02-626 6888
Fax: 02-628 5107
e-mail: luthhosp@netvision.net.il
www.luth-guesthouse-jerusalem.com
Saint Andrews Scottish Guesthouse
Noch eine Unterkunft für den Elternbesuch
PO Box 8619
1 David Remez Street
Jerusalem 91086
www.scotsguesthouse.com
Tel Aviv
HaYarkon48
"Das beste Hostel ever ist natürlich das Hayarkon48 in Tel Aviv. Direkt am Strand, preiswert, man kann auf dem Dach schlafen und sowieso." (Zitat Andreas vom JuFo Berlin:)
www.hayarkon48.com
Old Jaffa Hostel (in Jaffa)
http://www.telaviv-hostel.com/
Eilat
The Shelter - HaMiklat
Eshel St. 149/1
Tel.: 08-633 2868
www.shelterhostel.com
Zum selber suchen
www.inisrael.com
http://www.iyha.org.il/ger/
Sprache
Man muss in Israel nicht Hebräisch sprechen können, um zu überleben. Englisch reicht in den meisten Fällen aus. Falls Du aber Hebräisch lernen möchtest, und vielleicht sogar schon in Deutschland damit anfangen willst, kannst Du das hier tun:
Jüdische Volkshochschule Berlin
Besonders die Anfängerkurse sind problematisch, da im Laufe des Trimesters immer wieder neue Schüler hinzukommen, die ganz unterschiedliche Vorkenntnisse mitbringen. Verhältnismäßig günstig und Möglichkeit einer Ermäßigung der Kursgebühren für Schüler und Studenten.
Sprach- und Kulturbörse an der TU Berlin
Wochenende und Intensivkurse in den Ferien.
Kosten: ca. 90 Euro für 40 Stunden.
FU Berlin (Institut für Judaistik)
Als Gasthörer kostenlos, allerdings sehr zeitaufwendig. Es gibt keine Kurse ausschließlich für modernes Hebräisch. Die Kurse decken alle Sprachstufen ab.
Am einfachsten ist es natürlich, direkt vor Ort Hebräisch zu lernen. Da Israel ein Land mit sehr vielen Einwanderern ist, kann man überall an seine Bedürfnisse angepasste Sprachkurse (auf Hebräisch Ulpan) finden: von einmal wöchentlich bis fünfmal wöchentlich, vormittags, nachmittags, abends.... Ein sehr guter privater Ulpan in Jerusalem ist zum Beispiel "Milah".
Hier findet ihr eine kleine Übersicht von Sprachkursen :
http://www.conact-org.de/israel-individuell/sprachkurs.html
Allgemeine Hinweise
Viel Trinken!!! Leitungswasser ist generell trinkbar, aber eher was für starke Mägen, wobei die Wasserqualität von Ort zu Ort sehr verschieden sein kann. (WICHTIG: NIE!!! in Ägypten Leitungswasser trinken!!!)
Mit EC-Karte kann man bei fast allen Banken in Israel Geld abheben. Erkundige Dich bei Deiner Bank, wie viel Geld Du am Tag abheben kannst, und wie hoch die Gebühren dafür sind.
Prepaid-Handys sind in Israel billiger als in Deutschland.
Von Freitagnachmittag bis Samstagabend gibt es kein "public transport", viele Geldautomaten funktionieren nicht.
Passende Kleidung: an religiösen Orten (z.B. Klagemauer, Synagogen, orthodoxe Viertel, Moscheen, Tempelberg) gilt für Frauen: lange Röcke und die Schultern bedeckt. Männer sollten keine Shorts und eine Kopfbedeckung tragen. In den "weltlicheren" Gegenden Israels gilt (zumindest für die Frauen) dann das genaue Gegenteil.
Was Du aus Deutschland mitbringen solltest:
- Schlafsack
- Kamera (bei analogen Kameras auch gleich ausreichend Filme, da diese in Israel teuer sind)
- Sonnenbrille, Sonnencreme und Kopfbedeckung
- Wörterbuch Englisch-Deutsch
- Musik
- Schokolade!!!
- Salami (falls Du nicht ohne leben kannst)
- Kosmetik (teurer als in Deutschland)
Was Du UNBEDINGT tun solltest, wenn Du in Israel bist:
2. Sonnenaufgang auf Mazada
3. Sonnenuntergang in Caesarea
4. Ausgehen in Tel Aviv
5. Zeitung lesen im Toten Meer
6. Besuch des Israel Museums in Jerusalem
7. Cinemathek
8. Konzerte im Innenhof der Erlöserkirche in Jerusalem
9. Bauhaus-Führung in Tel Aviv (samstags)
10. nach Jordanien (Petra, Wadi Rum, Amman) und Ägypten (Sinai, Kairo und den Nil runter) fahren
Was Du AUF GAR KEINEN FALL tun solltest, wenn Du in Israel bist:
1. am Shabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) in Mea Shearim Auto fahren
2. als Frau am Strand Badeanzug tragen - hier ist Bikini angesagt
3. Hebräisch sprechen in Ostjerusalem, West Bank und Gazastreifen
4. Missionieren
5. Die politische Situation im Nahen Osten/Israel ist sehr komplex. Besonders am Anfang sollte man sich mit gut gemeinten Ratschlägen und Lösungsmöglichkeiten für den Konflikt zurückhalten.
6. Rasieren, bevor man ans Tote Meer fährt. Man sollte auch mit kleineren (oder größeren) offenen Wunden auf "Schwimmen" im Toten Meer verzichten.
Zeitplan
Um Dir die Organisation Deines Aufenthalts in Israel zu erleichtern, haben wir Dir hier noch einen beispielhaften Zeitplan zusammengestellt:
Anfang November: Heraussuchen möglicher Zivildienstplätze
Mitte November: Kontaktaufnahme zu den Trägern in Deutschland
Ende November: Schriftliche Bewerbung bei dem Träger mit Lebenslauf und Motivationsschreiben
Januar: Bewerbungsgespräch in Münster
Anfang Februar: Bestätigung des Zivildienstes durch den Träger
März: Unterzeichnung des Vertrags durch Zivildienstleistenden und Träger
Festsetzen des Abflugdatums und des Zeitraums des Zivildienstes
Suche nach einem geeigneten Flug
März/April/Mai: Suche nach geeigneten Versicherungen
Beginn der Suche nach geeigneter Kleidung, Schlafsack, Kamera usw.
Juni: Abschluss aller Verträge mit Versicherungen usw.
Beendigung aller Verträge am Heimatort (Zeitungen, Zeitschriften, Abos, ggf. Aussetzen des Handyvertrags etc.)
Anfang Juli: Planung einer Abschiedsparty, Kaufen der nötigen Kleidung und Gegenstände, Kaufen von „Heimatartikeln“, CDs, Bücher etc. zur Linderung möglichen Heimwehs
Ende Juli: Abflug nach Israel
Kontaktadressen
Hier ein paar Entsendungsorganisationen in Deutschland im Überblick
Stichwort: „Ich will nach Israel“
DIG AG Berlin
c/o Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF)
Auguststraße 80
10117 Berlin